"Wissen, wo der Schuh drückt"
Impulsiv, schlagfertig und mit viel Wortwitz ging Landtagspräsident Guido Wolf in seinem Vortrag mit der Landesregierung ins Gericht: "Das Land wird derzeit nicht regiert, es wird nur mäßig verwaltet", bilanzierte Wolf. Trotz sprudelnder Steuermehreinnahmen türme Grün-Rot den Schuldenberg immer weiter auf, anstatt in abzutragen. Schlimmer noch: Durch den Länderfinanzausgleich werde Baden-Württemberg noch zusätzlich belastet. "Der Ausgleichstopf funktioniert als Sparkasse, in die Baden-Württemberg nur einzahlt und andere abheben. Aber auch wir benötigen dieses Geld, zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur", mahnte Wolf. Vom Verkehrsministerium könne man hier derzeit keine große Hilfe erwarten: "Berlin stellt Gelder für Baden-Württemberg bereit, die uns zwar zustehen, aber schlichtweg vom Land nicht abgerufen werden. Es hat ganz den Anschein, als hätte Verkehrsminister Winfried Hermann eine neue Abteilung 'Verhinderung' in seinem Ministerium geschaffen, die heillos überlastet ist!"
Auch mit Blick auf die eigene Partei scheute Wolf keine klaren Worte: "Die letzte Landtagswahl hat die CDU auch deswegen verloren, weil wir in 58 Regierungsjahren überheblich geworden sind. Wir müssen runter vom hohen Ross und wieder nah bei den Menschen sein. Nur wer zuhört, kann wissen, wo der Schuh drückt."
Für die nächste Legislaturperiode wünsche er sich vor allem eines: "Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, damit wir aus einem Land der Bedenkenträger wieder ein Land der Hoffnungsträger machen können!"