Die Senioren-Union Zollernalb lud den CDU-Politiker Christoph Naser zur Kreisvorstandssitzung nach Hechingen ein, um über die aktuelle Lage im Wahlkreis 290 Tübingen-Hechingen zu sprechen. Naser hatte bei der Bundestagswahl mit 7 % Vorsprung vor den Grünen einen deutlichen Wahlsieg errungen. Die CDU konnte über 10.000 zusätzliche Erststimmen und 7 % mehr Zweitstimmen verbuchen – deutlich über dem Bundestrend.

Trotz dieses Erfolgs bleibt Naser ohne Bundestagsmandat – eine Folge der umstrittenen Wahlrechtsreform, durch die bundesweit 23 direkt gewählte CDU-Kandidaten nicht einziehen konnten. Im Wahlkreis 290 gibt es derzeit keine parlamentarische Vertretung. „Dass Wahlsieger außen vor bleiben, ist für viele nicht nachvollziehbar“, so Naser. Er steht als dritter Nachrücker der CDU Baden-Württemberg bereit.

Als Übergangslösung wird über eine „Clearing-Stelle“ diskutiert, um die Betreuung betroffener Wahlkreise sicherzustellen. Auch eine Kooptierung in die Landesgruppe ist im Gespräch, damit betroffene Kandidaten an Entscheidungsprozessen mitwirken können.

Die Senioren-Union kritisiert die Reform scharf: Der Wählerwille werde missachtet. „Wir fordern eine Reform der Reform“, betont Kreisvorsitzender Armin Bachmeyer.

Christoph Naser bleibt der Region treu: Er setzt sich weiterhin ehrenamtlich als CDU-Kreisvorsitzender ein und nimmt beruflich seine Arbeit als Vikar wieder auf. Sein Engagement für den Wahlkreis will er unabhängig von einem Mandat fortsetzen.