„Da sein, wenn andere wegsehen“ – Einblicke in die Arbeit des WEISSEN RINGS
Inspiriert durch die Treffen im Frauennetzwerk Zollernalbkreis lud die Frauen Union Zollernalb Heike Dachs, Leiterin der Außenstelle des WEISSEN RINGS, zu einem Austausch nach Balingen ein. Dachs gab bewegende Einblicke in die Arbeit der Opferhilfsorganisation, die Betroffene von körperlicher, psychischer oder digitaler Gewalt schnell und unbürokratisch unterstützt.
Besonders Jugendliche seien gefährdet, oft ohne zu erkennen, dass sie betroffen sind. Der WEISSE RING bietet Gespräche, Begleitung zu Behörden und die Vermittlung an Fachstellen – getragen durch ehrenamtliches Engagement.
„Diese Arbeit ist echte gelebte Menschlichkeit“, so FU-Kreisvorsitzende Anne Heller. Zwar erhält die Organisation keine staatliche Förderung, doch ermöglichen Spendengelder schnelle und flexible Hilfe in akuten Notlagen.
Besorgt zeigt sich die Frauen Union über die geplante Einstellung des Fonds Sexueller Missbrauch (FSM). Viele Betroffene finden dort erstmals konkrete Unterstützung. Anträge müssen beim Bundesamt für Familien gestellt werden. Entscheidungsgrundlage ist die Bundesrichtlinie zur Hilfe für Menschen, die als Kinder oder Jugendliche sexualisierte Gewalt im familiären Bereich erlebt haben.
Ab August 2025 sind keine Erstanträge mehr möglich. Die Frauen Union fordert daher den Erhalt des FSM und den Ausbau des Ergänzenden Hilfesystems (EHS).
„Wer hilft, darf nicht allein gelassen werden. Und wer leidet, darf nicht im Stich gelassen werden“, so Heller abschließend.