CDU nominiert Hailfinger
Die CDU-Kreisverbände Reutlingen und Zollernalb haben sich kurz vor der Bundestagswahl bereits mit der nächsten Wahl beschäftigt: der Landtagswahl in Baden-Württemberg im Frühjahr 2026. Hierzu kamen die Parteimitglieder aus dem Wahlkreis Hechingen-Münsingen auf der Kreisgrenze in der Bolberghalle in Sonnenbühl-Willmandingen zusammen.
Bei der vom Bundestagsabgeordneten Michael Donth geleiteten Versammlung wurde der Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger mit einem starken Ergebnis wieder ins Rennen geschickt. 75 der 77 anwesenden wahlberechtigten Mitglieder stimmten in geheimer Wahl für den Sonnenbühler, was 97,4 % entspricht. Seit 2021 ist er Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg. Dort ist er Sprecher für Arbeit, Ehrenamt, Jugend, Naturschutz und Sport der CDU-Landtagsfraktion. Als Zweitkandidatin wurde erneut die Realschulrektorin Ann-Cathrin Müller (49) aus Pfronstetten aufgestellt.
In seiner Bewerbungsrede bedankte sich Hailfinger zunächst bei seinem parteiinternen Mitbewerber Gebhard Aierstock für das gute Miteinander vor, während und nach der letzten Nominierungsversammlung im Oktober 2020. Ebenfalls richtete er Worte des Dankes für die Unterstützung an den ehemaligen Abgeordneten Karl-Wilhelm Röhm.
„Ich stehe für eine pragmatische Politik mit einem gesunden Menschenverstand. Ich will nicht große Reden halten, sondern auf Dauer Ergebnisse liefern und jeden Tag hart arbeiten", betonte Hailfinger, der in jeder Sitzung mit großer Demut stellvertretend für rund 118.000 wahlberechtige Bürgerinnen und Bürger im Parlament Platz nehme. Dazu gehöre für ihn vor allem der enge Kontakt zu den Menschen, den er in jeder freien Minute außerhalb der Sitzungstage in Stuttgart pflege. „Ich bin dort, wo die Leute sind. Ob auf Dorf- oder Vereinsfesten oder aktuell bei der Fasnet, die zahlreichen Gespräche sind sehr wertvoll für die politische Arbeit“, so Hailfinger.
Wichtig ist dem stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Sonnenbühl, der seit 21 Jahren dem Gemeinderat angehört, auch der Austausch mit der Kommunalpolitik. Nahezu alle Dörfer hat Hailfinger zwischenzeitlich im Wahlkreis zu einem Ortsumgang mit Bürgermeistern, Ortsvorstehern sowie Gemeinde- und Ortschaftsräten besucht. Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse für den Ländlichen Raum ist für ihn ein zentrales Thema für die kommenden Landtagswahl.
In seinen vier Landtagsausschüssen hat Hailfinger als zuständiger Sprecher vor der Wahl noch viel vor: u.a. soll in diesem Jahr die Ehrenamtskarte flächendeckend im Land eingeführt, der neue Solidarpakt Sport für die Jahre 20227 bis 2031 verhandelt und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb erweitert werden.
Dass sich Deutschland aktuell in einer Deindustrialisierung befinde und das Bürgergeld eine Ungerechtigkeit gegenüber den fleißigen Menschen ist, kreidete Hailfinger der rot-grünen Bundesregierung passend zur Fasnetszeit in einem närrischen Reim zum Abschluss seiner Rede an. „Ich jedenfalls schaffe weiter feste, um zu erreichen für den Wahlkreis nur das Beste. Rühre weiter meine Hand, mehr Bewegung braucht das Land!“, reimte er abschließend.
Während der Auszählung der Wahlergebnisse hielt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL eine Rede zur aktuellen wirtschaftlichen Lage. Gleich zu Beginn führte sie die bittere Realität vor Augen, dass es in Deutschland 2025 voraussichtlich das dritte Jahr in Folge eine Rezession geben wird und dass die wirtschaftliche Situation und Entwicklung momentan die Hauptthemen seien, welche die Menschen bewegen. Sie beklagte, dass die politische Gemengelage und der Umgang miteinander die Gesellschaft spalten, anstatt sie in solchen Zeiten zusammenzuführen.
Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und der Bundeswirtschaftsminister hätten durch ihr Handeln in den vergangenen Jahren mehrfach das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger verspielt und dies führe dazu, dass viele nun das Vertrauen in die Politik im Allgemeinen verloren hätten. Bezogen auf das aktuell in Politik und Bevölkerung viel diskutierte Asyl- und Migrationsthema stellte Hoffmeister-Kraut klar, dass es richtig und wichtig sei, dass Friedrich Merz hier einen gemeinsamen Weg aufzeige, den man nun gehen müsse.
Bezüglich der in Not geratenen Wirtschaft hatte die Ministerin klare Lösungen parat: die Senkung der Energiepreise, eine Reform des Bürgergeldes und Steuererleichterungen. Unter anderem mit diesem Programm könne der Wirtschaft geholfen werden. Außerdem seien oft in der Praxis nicht die Umsätze das Problem, sondern die fehlenden Fachkräfte und die Kostenseite.
Deshalb gelte es, Unternehmen zu entlasten und ihnen mehr Spielraum zu geben und mehr auf Eigenverantwortung zu setzen. Klar nach dem Grundsatz: Leistung muss sich lohnen. Im Hinblick auf mögliche Förderprogramme zur Stärkung der Wirtschaft sagte Hoffmeister-Kraut, dass diese im Gegensatz zum beschriebenen Programm der CDU zu lange dauerten und nicht individuell genug seien. Das habe die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt.
Aufgrund des neuen Zweistimmen-Wahlrechts, welches nun zusätzlich die Aufstellung einer Landesliste erfordert, wurden auch die Wahlen der Delegierten für die Vertreterversammlungen durchgeführt.
Zu Delegierten bei der Landesvertreterversammlung wurden Michael Donth, Manuel Hailfinger und Ann-Cathrin Müller gewählt. Bei der Bezirksvertreterversammlung sind Michael Donth, Michael Eisele, Bonita Grupp, Manuel Hailfinger, Ines Hilpert, Ann-Cathrin Müller und Jan-Philipp Scheu die Delegierten.
Der Landtagswahlkreis Münsingen-Hechingen umfasst die Städte und Gemeinden Bad Urach, Dettingen an der Erms, Engstingen, Eningen unter Achalm, Gomadingen, Grabenstetten, Grafenberg, Hayingen, Hohenstein, Hülben, Lichtenstein, Mehrstetten, Metzingen, Münsingen, Pfronstetten, Riederich, Römerstein, St. Johann, Sonnenbühl, Trochtelfingen und Zwiefalten aus dem Landkreis Reutlingen sowie Burladingen, Hechingen und Jungingen aus dem Zollernalbkreis.