Frauenunion Zollernalb und CDU Stadtverband Balingen Informations-veranstaltung
Neben einer fremden Kultur machte sie mit der jüdischen Religion vor allem die tägliche Erfahrung mit dem Gebet und lernte gleichwohl im Laufe ihres Lebens und Wirkens, welche Kraft und Bedeutung das Gebet für sie bekommen würde. Mit anwachsendem Bewusstsein für die jüdische Religiosität erwuchs der Grundstock für den partnerschaftlichen Dialog zwischen jüdischen und christlichen Glaubensstrukturen. In Palästina konstituierten sich beständige Freundschaften zwischen ihr und jüdischen Menschen, die bis heute durch regelmäßige Besuche und Gespräche gestärkt und gepflegt werden. 1973 kam Lisbeth Blickle zusammen mit ihrem Ehemann nach Deutschland zurück. Sie engagieren sich zwischenzeitlich für den Trialog zwischen Juden, Muslimen und Christen auf der Grundlage von Toleranz, Verstehen, Verständnis und Gleichberechtigung. In dem von ihnen und dem jüdischen Freund Meinrad Tenné im Jahr 2010 gegründeten Lehrhaus in Stuttgart, wird nicht nur der interreligiöse Dialog, sondern mit dem vor drei Jahren gegründeten TRIMUM-Chor der interreligiöse Trialog praktiziert. Der Chor für Juden, Christen und Muslime ist ein europaweit einmaliges interreligiöses und interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt. Jüdische, christliche und muslimische Musikerinnen und Musiker, Theologinnen und Kantoren, Komponisten und Wissenschaftlerinnen suchen gemeinsam nach einer »Musik des Trialogs«. Das »Interreligiöse Chorlabor« trifft sich regelmäßig - ein zentraler Begegnungsort und Ideenschmiede von TRIMUM. Juden, Christen und Muslime pflegen hier eine lebendige Kultur der wechselseitigen »musikalischen Gastfreundschaft«.
In einigen Jugend-Projekten werden fortlaufende Lernkreise über die Thora, Bibel und Koran angeboten, die sich mit den Gemeinsamkeiten der drei Religionen und Kulturen befassen und die Ideenentwicklungen für ein harmonisches Miteinander anstoßen. Den interreligiösen „Trialog“ von Christen, Juden und Muslimen fördern und voranbringen, diesem Ziel hat sich Lisbeth Blickle verschrieben. Dafür wurde sie von Bundespräsident Joachim Gauck im Rahmen des Ehrenamtes 2013 geehrt.