CDU Kreisverband Zollernalb

CDU-Albstadt: Pressemitteilung 13.12.2012

Albstadt - Lautlingen

Auf reges Interesse stieß das wirtschafts-politische Fachgespräch, zu dem der CDU-Stadtverband Albstadt gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Günther Martin Pauli in das Lautlinger Bistro Pinselstrich eingeladen hatte. CDU-Vorsitzender Roland Tralmer konnte hierzu den industriepolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Claus Paal MdL, sowie zahlreiche interessierte Mittelständler begrüßen. Claus Paal, selbst langjähriger mittelständischer Unternehmer und im Hauptberuf jetzt Unternehmensberater, ging zunächst auf die neue Rolle der CDU als Oppositionspartei ein. Es sei deutlich zu machen, dass auch eine „kraftvolle Opposition etwas bewegen könne“. Insoweit sei bereits zu monieren, dass der Themenbereich Wirtschaftspolitik seit Amtsantritt der aktuellen Landesregierung kaum stattfinde. Es gelte deshalb aus der Opposition heraus weitere Impulse zu setzen. Deutlich machte der Abgeordnete, dass er ein „Fan sozialer Marktwirtschaft“ sei. Als Beispiel nannte er in diesem Zusammenhang einerseits die Förderung des Mittelstands, andererseits auch die staatliche Aufgabe, „Wildwüchsen Einhalt zu gebieten“, wobei er beispielhaft undurchschaubare und riskante Finanztransaktionen nannte.

 

Foto (v.l.n.r.): Zweitkandidat Hans-Peter Knecht, Claus Paal, MdL, Landrat Günther-Martin Pauli MdL, CDU-Vorsitzender Roland TralmerFoto (v.l.n.r.): Zweitkandidat Hans-Peter Knecht, Claus Paal, MdL, Landrat Günther-Martin Pauli MdL, CDU-Vorsitzender Roland Tralmer
Entscheidende Herausforderungen für eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik sei die demographische Entwicklung in Deutschland. Bereits jetzt sei in vielen, besonders mittelständischen, Betrieben der Fachkräftemangel eindeutig erkennbar. Es gelte deshalb, besonders auch das Handwerk zu stärken und deutlich zu machen, dass für eine positive Zukunftsgestaltung „nicht jeder Jugendliche studieren müsse“. Insbesondere das in Deutschland bestehende duale Ausbildungssystem müsse deutlich gefördert werden. Paal äußerte in diesem Zusammenhang deutliche Kritik an der von der grün-roten Landesregierung angestrebten „Akademisierung der Gesellschaft“. Auch Handwerksberufe und andere bodenständige Ausbildungen seien zu fördern und böten gute Zukunftsaussichten für die junge Generation.

 

Besonderes Augenmerk widmete Paal darüber hinaus der Förderung der Zusammenarbeit von „Sport und Wirtschaft“. Er sei insoweit persönlich engagiert, als es darum gehe, den Kontakt förderungswilliger mittelständischer Firmen zu Vereinen und Sportlern auszubauen. So könnten einerseits Ehrenamt, Sport und sportliches Engagement gefördert werden und andererseits Berührungsängste Jugendlicher mit der freien Wirtschaft abgebaut werden. Zugleich gelte es in Zukunft auch konsequent bereits Kinder spielerisch an wissenschaftliche Tätigkeiten heranzuführen, um technisches Verständnis für das künftige Berufsleben zu wecken. Hier sei es wichtig, auch die Privatwirtschaft an entsprechenden Projekten zu beteiligen, wobei Paal in diesem Zusammenhang auf ein geplantes „Science-Center“ für ganz Baden-Württemberg einging. Es gehe dabei nicht um eine Werbeveranstaltung der Industrie, sondern um einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Ausbildung in späteren Jahren.

 

Kritisch – auch gegenüber der eigenen Partei- äußerte sich Paal im Bereich der Finanzpolitik. Alle Politiker seien stets in der Versuchung, besonders vor Wahlen Wohltaten zu verteilen, die später von kommenden Generationen hinsichtlich der Staatsschulden ausgebadet werden müssten. Aus seiner Sicht müsse dem durch entsprechende verfassungsmäßige Regelungen Einhalt geboten werden. Eine „Schuldenbremse“ reiche nicht aus, vielmehr plädiere er entschieden für die Einführung eines Neuschuldenverbots in der Landesverfassung. Hierfür sei jetzt die richtige Zeit, nachdem aktuell ein hinreichendes Steueraufkommen vorhanden sei, um ein solches Ziel in absehbarer Zeit zu erreichen. Es dürfe nicht allein um das Abbremsen weiterer Verschuldung gehen, sondern auch um künftigen Schuldenabbau. Nach seiner Auffassung gehöre hierzu auch eine grundsätzliche Überprüfung sämtlicher Subventionen in Deutschland.